Zealana Luxuria Air

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Zealana Luxuria Air - Ein Traum aus Cashmere, Seide und.... Opossum

Neuseeländische Wolle aus Seide, Cashmere und Opossum ergibt ein Paar Handstulpen. Artenschutz und Sicherung eines Ökosystems mit traumhaft wolligen Nebenwirkungen.


Manchmal darfs ein Bisschen mehr sein.
Ich habe mir in der Woche vor Weihnachten eine Kleinigkeit gegönnt, die ich schon länger ausprobieren wollte.
Die Zealana Luxuria Air!

Angefangen hat alles damit, dass ich zum Jahreswechsel 2000 / 2001 für 5 Wochen an einem Schüleraustausch in Neuseeland teilgenommen hatte.
Dort entdeckte ich in einem Laden einen Pullover mit Opossum-Wolle. So etwas leichtes, weiches hatte ich noch nie in der Hand. Ich probierte den Pullover an und wollte ihn am liebsten gleich mitnehmen. Aber wie das nunmal so als 17-jährige Schülerin ist: das nötige Kleingeld für dieses Luxusgut fehlte (in meiner Erinnerung waren das um die 250 NZ$).

Und so blieb der Traum vom Opossum-Pullover ein Wunschtraum.

Vor Weihnachten entdeckte ich bei meinem Lieblings-Wolldealer "Die Mercerie" die Zealana Luxuria Air in einem wunderschönen, gedeckten Weinrot. Und sie hüpfte einfach in meinen Einkaufskorb!

Die Wolle besteht aus 40% Cashmere, 40% Opossum-Haar und 20% Maulbeerseide.
Ein leichter, weicher Traum!
25g haben eine Lauflänge von 175m.
Ein Knäuel reicht gut für ein Paar Handstulpen, die ich gerade arbeite. 



Die Besonderheit an dieser Wolle:
Sie ist leichter und wärmer als reines Cashmere. Und sie neigt quasi nicht zum unschönen Pilling.

Doch was ist eigentlich Opossum?
Das Opossum zählt zu den Beutelratten. Das hier verwendete Haar stammt vom "brushtail possum", zu deutsch "Fuchskusu", einem nachtaktiven, in Neuseeland invasiven Tier, dass das Ökosystem dort massiv bedroht. Das Opossum wurde zur Pelzgewinnung bis 1920 in Neuseeland eingeführt. Die damals 600 Tiere haben sich - aufgrund fehlender Fraßfeinde- zu inzwischen 70 Millionen Tieren vermehrt. Diese fressen die Eier und Küken der flugunfähigen Kiwi-Vögel, bodennistender Papageienarten und anderer, vor allem am Boden lebenden Vogelarten, die nur in Neuseeland vorkommen. Deren Bestände haben sich inzwischen drastisch reduziert, einige davon stehen inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Aus diesem Grund werden die Bestände des Opossums in Neuseeland gezielt kontrolliert, das ausgebürstete Fell zu Garn versponnen. 

Die Luxuria Air verstrickt sich sehr leicht und angenehm, auf den Nadeln ist sie wie ein leichtes Lüftchen, eine flauschige Wolke, sie hat quasi kein Gewicht. Meine Maschenprobe von 10 x 10 cm wiegt nichtmal 1g.
Das Strickbild (hier mit NS 4) gefällt mir sehr gut. Falls ich jedoch irgendwann einmal einen Pullover daraus stricken würde (ein Traum aus 250g), so würde ich vermutlich NS 3 wählen.


Lebe deinen Traum

[unbezahlte Werbung, da Nennung der Eigenmarke]

Ein Traum nimmt Gestalt an - mein Shop für Handgemachtes, Utensilos, Projekttaschen und handgesponnene Wolle:

Stardys Spinnerey



Seit einiger Zeit reift ein Gedanke in mir. Erst war es nur ein kleines, schwaches Glimmen, dann ein Glühen. Inzwischen ist es eine lodernde Flamme voller Energie geworden.

Es fing alles mit einer flapsigen Bemerkung an, als ich viel Stress im Büro hatte: „Dann schmeiß ich eben alles hin und werde Woll-Dealer!“ 
Und wie das mit solchen Bemerkungen in stressigen Zeiten ist, manchmal fallen sie auf fruchtbaren Boden. Manchmal ist da jemand, der die Ideen mit befeuert.

Eine gute (wollverrückte) Freundin, hat dieser Bemerkung, dieser Idee ein bisschen auf die Beine geholfen. Wir sponnen den Faden weiter. Wir bauten uns ein Traumgebilde aus Worten, malten uns Gedankenbilder aus Ideen. Dann schlummerte alles ein Weilchen.


Und jetzt ist es wieder da. Es ist aktuell, es ist aktiv.

Nachdem ich mehrfach auf meine Näharbeiten angesprochen wurde und für ein paar Freundinnen die von ihnen herbeigebrachten Stoffe mit der Nähmaschine bearbeitet hatte, habe ich beschlossen, dass ich mit meinen Handarbeiten (sei es genäht, gestrickt, gefärbt, gesponnen) gerne ein größeres Publikum ansprechen möchte.


Und so formte sich der Gedanke zu „Stardys Spinnerey.“

Die Gewerbeanmeldung ist erfolgt, der Dawandashop eingerichtet. (Aus steuerlichen Gründen werde ich allerdings erst zum neuen Jahr Produkte anbieten)





Am 08.01.2018 steigt die große Eröffnungsparty und ihr seid alle herzlich eingeladen!

Wenn ihr zu den ersten 15 Kunden in meinem Shop gehört, erhaltet ihr ein kleines Geschenk zu eurer Bestellung. Denn was wäre eine Party ohne Geschenke?!


Meine Angebotspalette ist flexibel, wird sich stetig erweitern und vorerst öfter durchwechseln. Stoffe und Schnitte sind variabel, ihr könnt mich bei speziellen Wünschen oder Vorstellungen auch gerne anschreiben, ich fertige dann euer individuelles Produkt.


Ob es nun Projekttaschen für Handarbeiten sind, Nadelgaragen, Taschen, Kosmetikbeutel, Kinderkleidung, Deko, handgesponnene Wolle, gestrickte Tücher, Schals, Socken, oder handgewebte Tischwäsche, es ist für jeden etwas dabei, ich bin für alle Wünsche offen und freue mich, wenn wir gemeinsam eine Idee entwickeln, oder ihr aber auf Bewährtes aus meinem Angebot zurückgreift.



Wie ihr mein Angebot findet?

Einfach ganz oben auf dieser Seite auf den Reiter „Stardys Spinnerey – Shop“ klicken; dort gibt es eine kleine Vorschau auf das neue Jahr. Oder direkt hier zu Dawanda und gleich als Lesezeichen abspeichern :)

Herzlichst, eure
Stardy

Menschlichkeit zur kalten Jahreszeit

Wie sich das Leben manchmal ändert. Und wie Handarbeiten und selbst gestrickte Socken hier Hilfe leisten. Für Obdachlose und Kinder in schwierigen Lebenssituationen. 

Für mehr Menschlichkeit.  



So schnell kann’s gehen!


Der Sommer ist vorbei, der Herbst hat uns mit großen Schritten eingeholt und ganz bald ist auch der Winter da.

Für viele Menschen in Deutschland fühlt es sich jetzt schon an, wie Winter. Grade dachte ich: wenn ich morgens um 6:00 am Bahnhof stehe und friere, wie mag es dann all denjenigen gehen, die die ganze Nacht am Bahnhof verbracht haben? Oder unter einer Brücke, oder auf einer Parkbank?

Wie mag es all denjenigen gehen, die keine Möglichkeit haben, sich in ein warmes, schützendes Haus zurück zu ziehen? Die Wind und Wetter ausgesetzt sind?

Manch einer da draußen denkt vielleicht: „Die Obdachlosen sind selbst schuld an ihrer Situation“ oder: „Sollen sie doch in eine Notunterkunft gehen!“

Aber weder das eine, noch das andere trifft auf alle zu, vermutlich nicht mal auf 10%...

Über die Schuldfrage möchte ich hier jetzt gar nicht schreiben. Es gibt viele Gründe, warum sich das Leben manchmal ändern kann. Und es kann jeden von uns treffen. Verlust der Arbeit, Schulden, Krankheit, Schicksalsschläge…. So schnell kann’s gehen!

In Sachen Notunterkunft möchte ich nur Folgendes in den Raum stellen:

Man stelle sich einfach mal selbst die Situation vor, mit 5-15 anderen auf engstem Raum die Nacht verbringen zu müssen. Keine Privatsphäre, kaum Ruhe. Um einen herum Schnarchen, Husten, Gemurmel. Ich selbst ertrage ja kaum die Jugendherberge oder gar das Matratzenlager auf Wanderhütten oder Pilgerwegen…..


Gegen das Problem selbst können wir, mit unseren derzeitigen Mitteln nicht viel ausrichten, aber gegen die Symptome kann man ankämpfen.




Die Symptome der Obdachlosigkeit sind unter anderem Kälte und Alleinsein, das fehlende Gefühl von Geborgenheit. Und genau da setzt Stricksocken für Rheinberg e.V. an. Das ganze Jahr über haben die rund 120 Frauen und Männer rund um Sabine Baier Socken gestrickt und an die Sammelstelle des Vereins geschickt. Was als frommer Wunsch begann, 100 Paar Wollsocken bis Weihnachten 2017 für Obdachlose im rheinisch-bergischen Kreis zusammenzubekommen, hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Es ist schon beinahe eine Bewegung daraus geworden! Inzwischen sind über 2.700 Paar handgestrickte Wollsocken bei Sabine Baier eingetroffen. Beinahe täglich schleppt der Paketbote mehrere Pakete bis vor die Wohnungstür, die zugleich der Eingang zur „Vereinszentrale“, zum „Logistikknotenpunkt“ und vor allem zum „Herz“ des Vereins ist.




Sabine packt aus, fotografiert die Socken, schreibt Blogeinträge und Dankesworte (nachzulesen hier). Danach werden sie nach Größe sortiert und mottensicher verpackt. Den Sommer über haben die Socken im Dornröschenschlaf geschlummert. Jetzt, im Herbst, ist es an der Zeit, sich auf die Socken zu machen. Sie werden wieder ausgepackt, entsprechend verschiedener Bedarfslisten zu Spendenkisten zusammengestellt und von Sabine Baier und ihrem Mann Thomas zu den jeweiligen Empfängergruppen und –Vereinen gefahren. Inzwischen sind es nämlich mehrere. Neben dem Rheinisch-Bergischen Kreis gehen inzwischen auch Spenden nach Schwerte, Köln, Dortmund, und viele andere Orte. Auch stehen nicht mehr nur Obdachlose auf der Liste der Empfänger, sondern auch Kinderhospize, Kinderheime, ein Jugend- und Kinderdorf für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Viele unterschiedliche Füße werden bestrickt. Groß, klein, männlich, weiblich, gesund, krank, mit Familie, oder allein. Alle bekommen das gleiche: Wärme, Geborgenheit. Das Gefühl „Da hat jemand an mich gedacht!“







Und so macht sich heute wieder ein Paket von mir auf den Weg zu Sabine. Nur wenige Paar, aber jedes Paar hilft!

Du möchtest auch helfen? – Strick doch einfach mit!

Du kannst keine Socken stricken? – Kein Problem, wir nehmen auch Schals, Mützen, Stulpen,…

Du kannst gar nicht stricken? – Spende Sockenwolle! Auch angebrochene Knäuel, die schon länger bei Oma rumliegen und auf eine neue Bestimmung warten, sind gerne gesehen!

Du hast keine Wolle? – Auch Geldspenden, für Portokosten oder Info-Flyer, kommen zu 100% an. Jeder Cent hilft <3

Weiter Infos gibt’s auf der Spenden-Infoseite

Eure Stardy


Marmeladenzeit

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Es ist wieder soweit!
Der Sommer ist da und hat uns jede Menge Früchte im Garten beschert.
Vor allem Erdbeeren und rote Johannisbeeren gab es im Überfluss!





Also habe ich mich vergangenes Wochenende an den Herd gestellt und jede Menge Gelee und Marmelade gekocht.

Angefangen habe ich mit einer


Erdbeer-Espresso-Konfitüre

Dazu braucht man 
  • 1 Paket Dr. Oetker Gelierzucker für Erdbeerkonfitüre
  • 1000g Erdbeeren
  • 1 Doppelten Espresso (ca 100ml)
  • etwas Zimt
Das ganze wird nach Packungsanleitung zubereitet und in vorbereitete Gläser gefüllt.
Ich sag nur:
Einfach lecker mit einem Hauch von Urlaub!


Normalerweise verwende ich 3:1 Gelierzucker, bei dem man 1,5kg Früchte auf 500g Zucker nimmt. Aber der neue Erdbeer-Zucker und auch der dazugehörige Beeren-Einmachzucker hat mich interessiert. Bei diesen beiden sind der Anteil von Zitronensäure und Pektin (das ja für das Festwerden der Marmelade verantwortlich ist) genau auf die Nährstoff-Zusammensetzung der Früchte abgestimmt. So wird Beeren-Marmelade nicht zu sauer und Erdbeermarmelade nicht zu süß.
Jedenfalls laut Hersteller.

Da ich normalerweise einen anderen Gelierzucker verwende, war ich gespannt, wie sich der von Dr. Oetker verhält.
Ich muss sagen, das Gelierverhalten ist gut und alle Marmeladen sind fest geworden. Auch die Unterstützung des Fruchtaromas ist toll. Man schmeckt die Erdbeeren schön raus.
Was mir nicht so sehr gefällt: die Marmeladen sind mir einfach zu süß.
Wie bereits gesagt, bevorzuge ich 3:1 Zucker, der dann auch weniger Kalorien mit sich bringt und auch besser für Diabetiker geeignet ist. Die 2:1 Marmelade muss ich gaaaaanz dünn aufstreichen, damit es mir nicht zu klebrig wird.
Hier würde ich mir wünschen, dass es den Erdbeer-Gelierzucker auch in 3:1 gäbe.


Alles in allem sind 67 Gläser Marmelade entstanden :)
Hmmm.... lecker!!!

Nähen? Leseknochen!

Manchmal reicht stricken nicht. Oder Wolle spinnen....
Ich bin ja ohnehin ein Mensch, der gerne was neues ausprobiert. Wenn man mich fragt, was meine Hobbies sind, wird es wirklich schwierig. Ich habe so viele Interessen! 

Jedenfalls habe ich vor einigen Wochen eine für mich nicht ganz so neue Handarbeitstechnik wieder aufgenommen. Ich konnte es nie wirklich und meine bisherige Erfahrung damit war eher ein kurzes Intermezzo. 
Ich spreche vom Nähen!
Als Jugendliche habe ich mal 24 Säckchen aus Filz mit der Nähmaschine meiner Mutter gearbeitet für einen Adventskalender, aber wirklich beherrscht habe ich es nie und ich bin da mehr nach Gefühl rangegangen, als nach Anleitung.
Nun hat es mich also wieder gepackt.
Ich habe zwei Nähmaschinen, beide aus den 70ern, beide schwer (da aus Spritzguss / Metall) und beide recht laut. Die eine von meiner Mama übernommen, die andere mal geschenkt bekommen.
Und so hat es mich bereits um Weihnachten vergangenes Jahr in den Fingern gejuckt, Stoff zu einem sinnvollen Gebilde zusammenzubasteln. Ich bekam nämlich eine wunderschöne Bobbeltasche für meine Stricksachen von einer Freundin als Wichtelgeschenk.
Und so schlich ich bereits einige Monate durch die Stoffabteilungen der Warenhäuser und durch die beiden Handarbeitsgeschäfte hier im Nachbarort.

Ein Projekt war schnell gefunden, der Stoff noch viel schneller.
Ich wollte zu Beginn etwas einfaches versuchen, und so wurde es ein sogenannter Leseknochen. Die Anleitung gab es gratis im Internet und so legte ich los.

Das erste Mal einen Zuschnitt machen, das erste Mal halbwegs passgenau zusammennähen, füllen und dann die Füllnaht schließen!

Also machte ich mich ans Werk und war (nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Fadenspannung) auch ganz zufrieden mit meinem Ergebnis. 
Nur die Füllung war zu wenig fest gestopft und man sah, wo ich ihn geschlossen hatte.
Also wurde sogleich ein zweiter genaht, der war fester und die Naht etwas filigraner, aber ich war noch nicht zufrieden.

Zwischenzeitlich folgte ein Besuch in der örtlichen Buchhandlung. Da es sich bei Büchern genauso verhält wie bei Wolle und Stoffen, konnte ich nicht ohne ein wunderbares Nähbuch aus dem Laden gehen. Und dort fand ich die Lösung für mein Nahtproblem: die Leiternaht!!!




Also gleich Nummer drei genäht und endlich mit der Naht zufrieden.
Weils so schön war, habe ich gestern Abend noch Nummer vier gefertigt, passend zu einem Paar Socken (Muster "Froschkönig" bei Ravelry). Socken und Leseknochen Nummer viel sind ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwiegermama-in-Spe.


Aber was ist eigentlich ein "Leseknochen"?
Ich würde ihn als Nackenhörnchen mit Bewegungsfreiheit beschreiben. Eine tolle Nackenstütze, wenn man auf dem Rücken liegend lesen möchte.
Oder ein Buchständer.
Oder als Art Venenkissen, das sich Seitenschläfer zwischen die Knie klemmen können.
Oder zur Unterstützung der Lendenwirbel beim Couch-Lümmeln.
Oder, oder oder....

Einfach mal ausprobieren!
Er ist wirklich einfach zu nähen und hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten!

Viele Grüße und viel Spaß beim Nähen
Stardy

Tag der Kinderhospizarbeit 10.02.

Hallo zusammen,


ich habe schon länger nicht mehr über meine Strickprojekte geschrieben, da ich vor lauter Stricken nichtmehr zum Bloggen gekommen bin.
Seit dem letzten Socken-Eintrag (Himmel, ist das schon wieder lange her!!) hat sich bei mir einiges getan.


Ich stricke auf der täglichen Zugfahrt fast ausschließlich Socken, denn diese sind schnell fertig und sie sind klein genug, dass sie in der Handtasche genügend Platz haben. Ein Pullover ließe sich nicht so bequem transportieren. Man stelle sich das einmal vor! Junge Frau, morgens um 5 mit drei Zentnern Wolle beladen im Zug.... Also stricke ich Socken.
Ich stöbere ja immer im Internet nach neuen Mustern, die ich ausprobieren möchte, habe aber ein kleines Problem.
Nur für mich selbst zu stricken, spornt mich nicht an.
Es macht mir Freude, anderen eine Freude zu machen. Aber wen mit Socken beschenken?
Meine Mum, die es eigentlich hasst, Socken zu tragen (selbst im Winter immer ohne Socken in den Schuhen), hat nun 6 Paar für die Couch. Das sollte erstmal genügen.
Mein Freund mag überhaupt keine Stricksocken, auch wenn ich ihn grade dazu überreden konnte, doch mal ein Paar zu testen.


Und so bin ich irgendwie bereits Ende April auf den wunderbaren Verein "Stricksocken für Rheinberg e.V." aufmerksam geworden, über den ich heute berichten möchte.
Stricksocken für Rheinberg wurde von Sabine Baier gegründet, die ursprünglich Obdachlose mit warmen Füßen und ein Bisschen Liebe in Form von handgestrickten Socken versorgen wollte. Im April 2016 gründete sie eine Gruppe auf facebook, um eine Handvoll anderer Stricker/innen mit ins Boot zu holen und das Ganze ein Bisschen besser koordinieren zu können.
Womit sie nicht gerechnet hatte, war der durchschlagende Erfolg des Projekts.

Seit Ende 2016 ist die offizielle Vereinsgründung durch.
Seit gestern sind wir 100 Mitglieder. Nicht dazugerechnet diejenigen, die uns offline unterstützen.
Und ebenfalls gestern wurde das 1000. Sockenpaar eingeschickt. Eintausend!!!

Sie, ich, wir sind überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft und so viel Zusammenhalt. 
Ich habe bisher in kaum einer Gruppe in sozialen Netzwerken einen so tollen Zusammenhalt und ein so freund(schaft)liches Klima erleben dürfen, wie hier.

Da jedoch so viele Socken nicht an Obdachlose im Bergischen Kreis verteilt werden können und manch einer auch gerne kleinere Größen (z.B. aus Resten) strickt, unterstützen wir inzwischen auch andere Vereine, die warme Füße brauchen. Und das führt mich zum eigentlichen Thema dieses Blogeintrags.
Neben mindestens zwei Vereinen, die Obdachlose unterstützen, kommen unsere Socken auch Kindern zugute.
Da wäre zum einen das Kinder- und Jugenddorf "Klinge", in dem Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Situationen Unterschlupf finden.
Zum anderen unterstützen wir auch verschiedene Kinderhospize mit unseren handgemachten Portionen aus Wolle, Wärme und Liebe.

(die hellgrüne Schleife als Zeichen der Kinderhospizarbeit
 Foto: Sabine Baier)


Kinderhospize.... Heute ist Tag der Kinderhospizarbeit, was mich zu diesem Beitrag inspiriert hat.
Kinderhospize.... Da denkt man (und auch ich bis vor einiger Zeit) an viel Leid, Trauer, Schmerz. An kahle Krankenhausflure, gedämpftes Licht, Flüstern, Taschentücher, betretenes Schweigen. An grau. An schummrig, unscharf, blass.
Doch durch "Stricksocken für Rheinberg" habe ich mich ein bisschen mit dem Thema 'Kinderhospiz' beschäftigt und wurde eines Besseren belehrt.
Natürlich geht es um die Unterstützung todkranker Kinder oder von Kindern mit lebensverkürzenden Krankheiten, sowie die Unterstützung ihrer Eltern, Geschwister und Angehöriger. Aber Kinderhospize sind keineswegs grau, trist, und nur traurig.

Kinderhospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, "dem Leben nicht mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben". Und das wird auch deutlich, wenn man sich die Arbeit vor Ort oder auf den Webseiten der Kinderhospize anschaut. 
Ein sterbendes Kind, ich glaube, das ist mit eines er schlimmsten Dinge die es gibt. 
Wir gehen doch immer alle davon aus, dass wir alt und grau werden und dann friedlich einschlummern. Die Grundannahme der meißten Menschen ist, dass sie vor ihren Kindern sterben werden. Und kein Vater, keine Mutter sollte das eigene Kind überleben. Weil diese Vorstellunge inen so unsäglichen Schmerz verursacht, wird das Thema gerne aus dem gesellschaftlichen / gesellschaftsfähigen Gedankengut verdrängt, in der Hoffnung, dass es schon nicht passieren wird, wenn man nur fest genug nicht daran denkt.
Deshalb ist Kinderhospizarbeit so wichtig, denn betroffene Eltern sind (vermutlich) ersteinmal geschockt, wie versteinert, verzweielt. Wie geht man selbst damit um? Wie geht man dem Kind gegenüber damit um, dass es nunmal doch nicht Feuerwehrmann, Astronaut oder Tierärztin werden wird? Dass es diese Zukunft einfach nicht gibt?
Kinderhospizarbeit setzt genau hier an.
Eltern werden aus dieser Schockstarre herausgelöst, man versucht, sie zu unterstützen, damit sie die Zeit, die ihnen mit ihrem Kind bleibt, so gut und intensiv wie möglich genießen können. Damit sie eine Möglichkeit finden, mit ihren Kindern weiterhin "normal" umzugehen.

Wer sich Bilder oder Berichte über Kinderhospize anschaut, sieht, dass es sich hierbei - neben all dem Schmerz - vor allem auch um Orte des Lebens handelt. Nicht der Tod regiert den Alltag im Kinderhospiz, sondern das Leben, das noch bleibt. 
Bunte Wände, Sommerfeste, Lachen, Kinderschminken, basteln, spielen,.... 
Selbst Orte der Erinnerung sind bunt und liebevoll gestaltet, um sich an das Leben zu erinnern.

Um den Familien ein Zeichen der Unterstützung und des zwischenmenschlichen Zusammenhalts zu senden, stricken wir bunte Socken für eben jene (sterbens-)kranken Kinder und deren Geschwister.
Jedes Paar Socken zaubert ein Lächeln auf das Gesicht des jeweiligen Kindes und die Eltern bekommen ein Zeichen, dass sie nicht allein sind. Dass da noch jemand (unbekanntes) ist, der ihrem Kind, ganz ungefragt, etwas Gutes tut. 
Wir unterstützen die Arche Noah in Gelsenkirchen, das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf, und das Kinderhospiz Sterntaler in Mannheim. Meist fährt Sabine in regelmäßigen Abständen dorthin und übergibt die eingegangenen Spendensocken. Die Freude vor Ort ist jedes Mal riesengroß!

Schaut euch gerne die Seiten der Kinderhospize an und seht, welch wundervolle Arbeit dort geleistet wird :)

Viele Grüße,
Stardy

PS: 
Wer uns unterstützen möchte, findet hierzu verschiedene Möglichkeiten direkt auf der Homepage von Stricksocken für Rheinberg e.V. oder auf Facebook.
Unterstützen könnt ihr uns mit Sockenspenden (nur handgestrickt / gehäkelt bitte), Spenden von Sockenwolle, Geldspenden, Einkauf über Amazon Smile (Link auf der Homepage) oder einfach dadurch, dass ihr mit euren Freunden über den Verein und seine Arbeit redet.
Vielen Dank!

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